Junge Frauen kommen immer wieder auch wegen Regelschmerzen zu uns.
Menstruationsschmerzen kommen oft daher, dass der Gebärmutterhals im Verhältnis zur auszustoßenden Schleimhaut sehr eng ist. In Amerika macht man da auch Gebärmutterhalsdehnungen; bei uns in Europa ist das nicht so üblich. Wann immer ich das probiert habe, hat die Wirkung nur 2 – 3 Monate angehalten.
Sehr oft ist eine Östradioldominanz ein Teil des Problems. Östradioldominanz bedeutet: hoher Östradiol – und niedriger Progesteronspiegel
In diesem Fall ist die Therapie mit Progesteron sehr sinnvoll und führt sehr oft (aber nicht immer) zu einer Verbesserung. Magnesiumgaben und zur Not auch Schmerzmittel können die Behandlung ergänzen.
Eine Sonderform unter den starken Regelschmerzen ist die Endometriose. Hier beginnen die Schmerzen meist schon einige Tage vor Blutungsbeginn.
Das Wesen der Endometriose besteht darin, dass die Schleimhaut der Gebärmutter, die jeden Zyklus von neuem wächst und wieder abgestoßen wird, auch außerhalb der Gebärmutter vorkommt. Das kann im Douglasraum ( der tiefste Raum der Bauchhöhle zwischen Darm und Gebärmutter), in oder an den Eileitern, auch an jedem Teil der Bauchwand und auch direkt am bzw. im Darm sein. An diesen „ falschen“ Orten macht die Gebärmutterschleimhaut ( Endometrium) das gleiche wie in der Gebärmutter: sie wächst und drängt das Wirtsgewebe auseinander und kann dann nicht abfließen. Das führt zu sehr unangenehmen stark ziehenden, drückenden Schmerzen, die meist einige Tage vor Regelbeginn anfangen. Es kann bei der Endometriose zu richtigen Tumoren kommen. In den Eierstöcken kommt die Endometriose in Form von Zysten ( Schokoladenzysten) vor. Der Name rührt daher, dass der Inhalt dieser Zysten vom Blut und der Schleimhaut eine schokoladenbraune Farbe hat.
In der klassischen Gynäkologie ist eine der Therapiemethoden die Operation:
Meist werden mittels Laparoskopie die befallenen Teile im Bauchraum verschorft, bzw. werden Endometriosezysten entfernt.
Als Nachbehandlungen werden meist gestagenbetonte Pillen verordnet.Früher wurden die Frauen auch vorübergehend in den Wechsel versetzt.
Wir geben den Frauen Progesteron in hohen Dosen und haben seit vielen Jahren Erfolge, die sich mit den schulmedizinisch erzielten messen lassen können. Aber auch hier gilt: allen kann man nicht 100%ig helfen. Das gilt auch für die Gestagentherapie. Es zahlt sich jedenfalls aus, die Progesterontherapie zu probieren, weil hier das Wohlbefinden von allen Therapien am besten ist.